Seit 1934 für Sie im Einsatz!

Gewissen Fortschritt für die Gemeinde bedeutete es, als am Anfang unseres Jahrhunderts für einige Dörfer Handdruckspritzen und einiges Schlauchmaterial angeschafft wurden, so in Till, wo Schmiedemeister Jacobs und Schreinermeister Scheepers für die Wartung bestimmt wurden, und in Qualburg, wo sie in der Obhut von Kaufmann Johann Kanders und Schreinermeister Johann Bucksteeg kamen. In jeder Ortschaft benannte man auch einige Bürger die bei einem Schadensfeuer das wenige Gerät bedienen sollten. Da die "ersten Feuerwehrmänner" höchstens einmal im Jahr zu einer Übung zusammenkamen und niemand eine entsprechende Ausbildung besaß, kamen die Geräte kaum zum Einsatz. Wenn ein größerer Brand ausbrach, blieb nichts anderes übrig, als die Wehren von Kalkar oder Kleve (gegr. 1900) mit ihren ausgebildeten Männern zu Hilfe zu bitten; aber bis zu deren Auskunft verging oft lange Zeit...

Um diesen Zustand zu verbessern, wurde bereits 1922 die Freiwillige Feuerwehr von Hau gegründet. Auf Anregung des Amtsbürgermeisters Roeloffs hatte im Lokal "Reichswald" eine Gründungsversammlung stattgefunden. Zum Wehrleiter wurde der Bäckermeister Josef Sebus aus Materborn (Ortsteil der Stadt Kleve) ernannt. Die vorhandenen Löschgeräte wurden in einem Raum der Dorfschule in Hau untergebracht.

1934 entstand dann die Amtsfeuerwehr Materborn, Donsbrüggen (Ortsteil der Stadt Kleve) und Hau. Brandmeister der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Hau wurde Gisbert Meurs. Eine Wandlung für das Gebiet des Amtes Till (Rechtsvorgänger der heutigen Gemeinde Bedburg-Hau) trat 1934 ein. In diesem Jahr wurde auch hier die Feuerbekämpfung in geordnete, zeitgemäße Bahnen geleitet. Zum 14. August 1934 lud Amtsbürgermeister Willi König eine große Anzahl für den Feuerwehrdienst taugliche Männer zu einer Besprechung über den Feuerschutz in die Gaststätte "Eberhard" (Heute: "Gaststätte Zur Post") nach Moyland ein. Kreisbrandmeister Hubert Kleindorp aus Kleve sprach über die Notwendigkeit der Bildung einer einsatzfähigen Feuerwehr auf dem Lande auf der Basis der Freiwilligkeit. Tatsächlich wurde die Gründung einer "Freiwilligen Feuerwehr" für das Amt Till beschlossen. Zum ersten Amtsbrandmeister wurde der Hauptlehrer Josef Fruhen ernannt.

Mit "Feuereifer" ging nun der Amtsbrandmeister Josef Fruhen daran, im ganzen Amt Till Feuerwehren aufzustellen. In allen amtsangehörigen Gemeinden wurden ein oder mehrere Löschzüge gebildet. Die Leitung der Feuerwehr in Louisendorf übernahm Valentin Hans, in Till-Moyland Albert Tiggelbeck. Wegen der besonderen Größe der Gemeinde Schneppenbaum wurden hier zwei Löschzüge eingerichtet. Leiter des Löschzuges im Ortsteil Schneppenbaum wurde Wilhelm Mülder, und für die Ortsteile Hasselt, Qualburg und Riswick wurde Brandmeister Fritz Kraft ernannt. Ihm wurde Albert Hendrix als Löschmeister zur Seite gestellt. Brandmeister Fritz Kraft wurde gleichzeitig Stellvertreter des Amtsbrandmeisters.

Zwar wurden viele theoretische Kenntnisse erworben, aber die praktische Ausbildung litt anfangs unter dem Fehlen der notwendigen Geräte. Erst 1936 konnte eine 600-l-Tragkraftspritze angeschafft werden, die auf einem offenen Anhänger transportiert wurde. Als Zugmaschine wurde 1937 ein Personenwagen angeschafft. Als Gerätehaus für das Fahrzeug und die Geräte wurde ein Raum in der Kapelle Hasselt hergerichtet. Der alte Kirchturm wurde als Trockenturm für Schläuche umfunktioniert.

Diese Aufwärtsbewegung der "jungen" Feuerwehr wurde 1939 durch Kriegsbeginn unterbrochen. Der größte Teil der aktiven Feuerwehrleute wurde zur Wehrmacht eingezogen. Darum wurden ältere Männer und solche, die vom Wehrdienst befreit waren, zum Feuerwehrdienst verpflichtet. Während der Kriegszeit mußte die Feuerwehr sechsmal zu Bränden, die durch alliierte Fliegerangriffe hervorgerufen worden waren, ausrücken. Nach dem Krieg war ein vollkommener Neubeginn notwendig. Die Motorspritze war nicht mehr aufzufinden, der Kraftwagen lag vollständig zerlegt in einer Wiese in Moyland, die wenigen noch vorhandenen Schläuche waren zerrissen. Vom "Feuerwehrgerätehaus" in Hasselt standen nur noch die Grundmauern. Doch als 1949 ein gebrauchter Opel-Blitz zu einem Mannschaftswagen umgebaut und mit einer neuen Motorspritze versehen worden war und auch das alte Domizil – die Kapelle in Hasselt – wieder als Gerätehaus genutzt werden konnte, war der Anfang einer Entwicklung gemacht, an deren Ende derzeit eine gut ausgerüstete Feuerwehr der Gemeinde Bedburg-Hau steht. Im Jahre 1954 übertrug Josef Fruhen aus gesundheitlichen Gründen sein Amts als Amtsbrandmeister an Gustav van de Flierdt von der Löschgruppe Schneppenbaum.

Als im Jahre 1969 durch die kommunale Neuordnung aus dem bisherigen Amt Till die Gemeinde Bedburg-Hau mit ihren 7 Ortschaften entstand, bildete die bisherige Amtsfeuerwehr Till nun die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Bedburg-Hau. Anfang des Jahres 1970 schied der Gemeindebrandmeister Gustav van de Flierdt, wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Nach der Anhörung der Wehr wurde Helmut Fruhen (Sohn des 1. Amtbrandmeisters) als neuer Gemeindebrandmeister bestätigt. In seiner Amtszeit erfolge die Beschaffung der Drehleiter mit Standort in Hasselt sowie die Neubau des Geräteshauses in Schneppenbaum. Seine Amtszeit dauert bis 1985.

Im Jahr 1985 entschieden sich dann die Kameraden der Feuerwehr bei der Anhörung der Wehr für Manfred Witzke als Gemeindebrandmeister. Manfred Witzke war 1967 in die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau eingetreten und war in den Jahren vor seinem Amtsantritt als Gemeindebrandmeister, Löschguppenführer der Löschgruppe Hasselt. Als seinen Stellvertreter wurde ihm zunächst Karl Schönell von der Löschgruppe Till-Moyland und später Josef Winhuisen von der Löschgruppe Hau zur Seite gestellt. Ihre Amtszeit dauerte bis 1997. Diese Amtzeit war geprägt von vielen Neuerungen und Erweiterungen in der Bedburg-Hauer Feuerwehr. So wurden Fahrzeuge für die Löschgruppen Qualburg und Hau beschafft. Auch wurden unter seiner Leitung die Gerätehäuser Louisendorf und Qualburg erweitert und umgebaut.

Seit 1997 führt Josef Ingenhaag die Freiwillige Feuerwehr. Auch Josef Ingenhaag war zuvor wie Manfred Witzke jahrelang Löschgruppenführer der Löschgruppe Hasselt. Auf eigenen Wunsch, endete die Dienstzeit von Josef Ingenhaag zum Ende des Jahres 2010.

Auf der Anhörung im März 2011 entschieden sich die anwesenden Kameraden für Stefan Veldmeijer als neuen Wehrleiter und Klaus Elsmann als seinen Stellverteter.